Grüne Energie auf grüner Insel - Umweltmanagement auf der Mainau

Bettina Gräfin Bernadotte, Geschäftsführerin der Mainau GmbH

Wirtschaftliches Handeln hat auch Auswirkungen auf unsere Umwelt. Die Mainau GmbH will die Balance von Ökologie und Ökonomie erreichen und verfolgt dafür rigoros nachhaltige Unternehmenspolitik mit Fokus auf Umwelt und Energie. Bereits seit 1998 ist das europäische Umweltmanagementsystem EMAS zentraler Bestandteil des betrieblichen Umweltmanagements. Als erstes Tourismusunternehmen Deutschlands, ließ sich die Mainau GmbH nach diesen Richtlinien zertifizieren.

Ziel ist es autark zu sein und für die Insel benötigten Strom und Wärme zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen selbst zu produzieren. Wichtiger Meilenstein dorthin, war die Eröffnung einer Holzvergaseranlage im Jahr 2012, die eine Holzhackschnitzelheizung ergänzt und den Anteil erneuerbarer Energien auf bis zu 70 Prozent erhöht. Die gemeinsam mit den Stadtwerken Konstanz realisierte Holzvergaseranlage ist eine der ersten ihrer Art in ganz Deutschland. Das Holz hierfür wird zum Teil aus dem mainaueigenen Wald generiert. Das in der Anlage gewonnene reine Holzgas treibt den Gasmotor des Blockheizkraftwerks (BHKW) an, welches Strom und Wärme erzeugt. Eine Photovoltaikanlage sorgt für zusätzlichen Strom und die vom BHKW produzierte Wärme gelangt ins Nahwärmenetz der Insel. Der CO2-Ausstoß ist sehr gering, denn es wird nur so viel CO2 abgesondert, wie von den Bäumen zuvor aufgenommen wurde.

Bereits 1961 wies der Vater der Gräfin, Lennart Graf Bernadotte, auf die Notwendigkeit umweltverträglichen Handelns und Wirtschaftens hin. In einem Roundtable-Gespräch zwischen Politikern und Experten auf Schloss Mainau, erarbeitete man die „Grüne Charta der Insel Mainau“, welche sich mit zwölf Forderungen nach umsichtiger, für Mensch und Umwelt nachhaltiger Lebensweise an die damalige Gesellschaft richtet. „Wir haben sie zum Anlass genommen, auch unser Handeln zu reflektieren“, so Bettina Gräfin Bernadotte. „Als Mensch und als Unternehmerin glaube ich fest daran, dass jeder Einzelne stetig die Möglichkeit hat, die Umgebung durch sein Handeln zu beeinflussen. Daher ist es wichtig, die Menschen für ihre Umwelt zu sensibilisieren und sie zum nachhaltigen Handeln zu motivieren.“

Neben der Energieerzeugung aus regenerativen Quellen will man vor allem den Energieverbrauch senken und sucht fortwährend nach möglichem Einsparungspotenzial. Dieses gibt es zum Beispiel bei den Kühlanlagen, die soweit möglich zusammengefasst und mit Energie aus regenerativen Quellen betrieben werden. Die Mainau GmbH ist damit als Unternehmen Vorreiter und Vorbild für den gelungenen Einklang von Ökonomie und Ökologie.

Auf der Insel Mainau fühlt man sich der nachhaltigem wirtschaften verpflichtet. Inmitten des riesigen Trinkwasserspeichers Bodensee hat man besonderes Verantwortungsgefühl gegenüber der Umwelt. Die Plattform Mainau soll mit ihrer Strahlkraft Menschen auf die Themen Natur und Nachhaltigkeit aufmerksam machen. Gräfin Bernadotte geht mit offenen Augen durch den Alltag und sammelt Ideen, um die Umweltbilanz der Insel weiter zu verbessern und um Besuchern aus nah und fern, Impulse für das tägliche Leben zu geben.

„Wir können heute bereits bis zu 150 Kilowatt elektrische und 300 Kilowatt thermische Leistung erzeugen. Ein großer Schritt in Richtung unseres obersten Ziels, den gesamten Energiebedarf der Insel regenerativ abzudecken“, betont Bettina Gräfin Bernadotte, Geschäftsführerin der Mainau GmbH.

Grüne Energie auf grüner Insel - Umweltmanagement auf der Mainau
Bettina Gräfin Bernadotte

Steckbrief

Name: Bettina Gräfin Bernadotte

Alter: 39

Familienstand: Verheiratet, drei Kinder

Beruf: Geschäftsführerin der Mainau GmbH

Am Bodensee seit: 1974

Fakten

  • Impulsgeber war u.a. die „Grüne Charta der Insel Mainau“ aus dem Jahr 1961
  • Seit 1998 ist das europäische Umweltmanagementsystem EMAS zentraler Bestandteil des betrieblichen Umweltmanagements auf der Insel Mainau
  • Die Mainau GmbH war das erste Tourismusunternehmen in Deutschland, das sich nach diesen Richtlinien zertifizieren ließ.
  • Ziel ist es, den für die Insel benötigten Strom und die Wärme zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen selbst zu produzieren
  • Eröffnung einer Holzvergaseranlage im Jahr 2012
  • Anteil erneuerbarer Energien am Wärmebedarf bis zu 70 %
  • bis zu 150 Kilowatt elektrische und 300 Kilowatt thermische Leistung werden erzeugt