Stadtwerk am See

Überlinger Energiefeld geht ans Netz – Sonne und Holz für Stadtquartier

Das Energiefeld im Überlinger Nordwesten ist nach erfolgreichem Probebetrieb am Netz: Zusammen mit der erweiterten Holzhackschnitzel-Anlage hat das Stadtwerk in Überlingen „nachhaltige Energiezukunft umgesetzt“, erklärte Überlingens Oberbürgermeister Jan Zeitler. Im Mai hatte das Stadtwerk zum Tag der offenen Tür eingeladen.

Das „Sonnenfeld“ ist beeindruckend: 864 Kollektoren mit rund 4.300 Quadratmetern Fläche bereiten in Zukunft Wärme aus der Sonne auf. Zusammen mit der komplett erneuerten Holzhackschnitzel-Heizung, zwei Erdgas-Spitzenlastkesseln und einem mobil einsetzbaren Blockheizkraftwerk für die Wintermonate, bilden sie das Herzstück der Wärmeversorgung für das Stadtquartier 2050 am Schättlisberg in Überlingen. „Zwischengelagert“ wird die Wärme in einem Pufferspeicher mit 270 Kubikmetern Wasserinhalt – so viel wie zehn Tanklastzüge. „Damit können wir das Wohngebiet bis zu zwei Tage mit Wärme versorgen“, erklärt Sören Hilger, Projektingenieur beim Stadtwerk am See. Das „Stadtwerk-Energiefeld“ sei die drittgrößte Solarthermieanlage in Baden-Württemberg.

„Für das nachhaltige Stadtquartier am Schättlisberg ist die ökologische Wärmeversorgung, wie das Stadtwerk sie hier umsetzt, das Herzstück“, erklärt Oberbürgermeister Zeitler. Im Endausbau versorge man mit der Anlage rund 750 Haushalte und zusätzlich noch weitere öffentliche Gebäude, darunter auch die Helios Klinik: „Das ist ein Gewinn für alle – für Überlingen, für die angeschlossenen Gebäude – und natürlich fürs Klima.“

„Wir haben versprochen, dass wir in Überlingen in Sachen Nachhaltigkeit investieren – und hier steht der Beweis dafür“, stellt Stadtwerk-Geschäftsführer Alexander-Florian Bürkle fest. 3,1 Mio Euro hat sich das Stadtwerk die Anlage kosten lassen. 1.750 Tonnen CO2 wird sie künftig einsparen – pro Jahr. „70 Prozent der Primärenergie in Deutschland werden für Wärme verbraucht. Hier haben wir den größten Hebel, deswegen setzen wir hier an,“ erklärt der Diplom-Kaufmann. Und das Zusammenspiel von Holz, Sonne und innovativem Wärmenetz sei „ein echtes Modellprojekt, auf das Überlingen stolz sein könne“.

Verteilt wird die Wärme über ein Drei-Leiter-Netz. „Hier sind wir Vorreiter,“ erklärt Hilger. Das Grundprinzip: Die Wärme wird zuerst – mit einer Vorlauftemperatur von rund 85 Grad – durch die konventionellen Heizkörper in den Bestandsbauten geleitet. Anschließend fließt das immer noch 55 Grad warme Wasser in die Neubauten mit ihren Flächenheizungen. „Damit nutzen wir die Wärme sozusagen doppelt und reduzieren so die Wärmeverluste im Netz“, erläutert Hilger. Das Netz in Überlingen ist eines der ersten dieser Bauart in Baden-Württemberg.

Im Mai präsentierte das Stadtwerk die Anlage dann auch der Bevölkerung. „Unser ‚Team Zukunft‘ zeigte und erklärte beim Tag der offenen Tür den Bürger*Innen sowie allen Interessierten die gesamte Anlage“, blickt Bürkle zurück.

Infos

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