Grenzenlos - kreativ - vernetzt

Die Stärke schwacher Netze

1 See, 4 Staaten, 10 Länder und Kantone, 1000 Chancen. Das ist die Ausgangslage für die internationale Bodenseeregion – eine landschaftlich homogene Region, in der Menschen gleicher Sprache und mit den selben kulturellen Wurzeln zusammenleben, in der aber Bodensee und Rhein seit Menschengedenken eine natürliche Grenze bilden, die trennt und zugleich verbindet. In dieser „Kontaktzone“ hat sich seit längerer Zeit die internationale Bodenseeregion als grenzüberschreitender Handlungsraum etabliert.
Dieser Handlungsraum ist abgegrenzt durch das Gebiet der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK), bestehend aus Teilen der Länder Baden-Württemberg und Bayern, dem Land Vorarlberg, den Kantonen St.Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Zürich, Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden sowie dem Fürstenum Liechtenstein. Die IBK ist die Plattform, auf der sich die Regierungen und Verwaltungen der Länder und Kantone rings um den See austauschen, gemäß dem Motto: „grenzenlos, kreativ, vernetzt“. Besondere Bedeutung kommt dem „Leitbild der IBK für den Bodenseeraum“ zu, in die Länder und Kantone gemeinsame Ziele festhalten. Zugleich weist das Leitbild darauf hin, dass eine erfolgreiche Entwicklung nur gemeinsam unter Mitwirken der verschiedenen Netzwerke gelingen kann.
Die Zusammenarbeit ist dabei überaus vielfältig: von losen Akteursnetzen und zielorientierten Koalitionen über internationale Verbände bis zu zwischenstaatlichen Kommissionen und Verwaltungsgemeinschaften. Das macht Sinn in einer Region, in der es – wie die Einheimischen sagen – „viel Haag und wenig Garten“ gibt, also viele Zäune und wenig Garten.
Da Berlin, Bern und Wien weit weg scheinen, wird vieles informell über den „kleinen Dienstweg“ geregelt. Das lässt die Grenzen, darunter gar eine EU-Außen­grenze, manchmal vergessen. Wo es geht, weiß man am Bodensee sich selbst zu helfen. Zum Wohle der fast vier Millionen Menschen und der beeindruckenden Lebensqualität.
Generell zeichnet sich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Bodensee dadurch aus, dass sie eher auf Kooperation und auf Netzwerke basiert, als auf formal-rechtlichen Grundlagen. Auch die IBK operiert ohne eine formelle Rechtsgrundlage, etwa in Form eines Staatsvertrages.
Bei der Pflege der Netzwerke und Kooperation beginnt der Aufgabenbereich der IBK-Geschäftsstelle. Dort stehen Klaus-Dieter Schnell und sein Team als öffentliche Kontaktstelle für grenzüberschreitende Fragen zur Verfügung. Wer grenzüberschreitend etwas bewegen will, kann sich bei der IBK informieren oder sich über mögliche Kooperationspartner oder Fördermittel beraten lassen.
An den Bodensee gelockt hat den aus Oberschwaben stammenden 49-jährigen das Studium an der Universität Konstanz. Weitere Stationen an der ETH Zürich und der Universität St. Gallen führten ihn auch in den Schweizer Teil der Region. Auch privat schätzt der IBK-Geschäftsführer die „spannende Vielfalt“ am Bodensee, die alemannische Dialekte und die wertverbundenen, pragmatischen Bewohner und ganz besonders ihre bisweilen rebellische Seite.

Grenzenlos - kreativ - vernetzt
Klaus-Dieter Schnell

Steckbrief

Name: Klaus-Dieter Schnell

Alter: 49

Familienstand: verheiratet

Beruf: Leiter Geschäftsstelle Internationale Bodensee Konferenz (IBK)

Am Bodensee seit: 27 Jahren

Infografik

Fakten

  • Informations- und Anlaufstelle zu grenzübergreifenden Themen
  • Beratung zum IBK-Kleinprojektefonds
  • Informationen zum INTERREG-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein und weitere Fördermöglichkeiten für Grenzkooperationen
  • Dokumentationen zur Kooperation in der Bodenseeregion